Die 56. Ausgabe der Barcolana Presented by Generali wird als eine der atemberaubendsten und eindrucksvollsten in die Annalen des Segelsports eingehen. Die Regatta wurde von 'Arca SGR' mit Furio und Marta Benussi am Steuer in 1 Stunde, 28 Minuten und 14 Sekunden gewonnen. Auf den Plätzen folgten 'Prosecco DOC' von Claudio Demartis und Pompeo Tria mit Mitja Kosmina am Ruder, sowie 'Fiamme Gialle Nice' mit Ruggero Tita an Bord und Paolo Cian am Steuer. Die Regatta bot Spannung, Spektakel und viel Spaß, und war taktisch sehr anspruchsvoll für die Yachten, die bei einem für Triest ungewöhnlichen Südwestwind als Erste die Ziellinie überqueren wollten. Die Stadt begrüßte zwei Olympialegenden mit Doppelgold, Ruggero Tita und Caterina Banti, vier Hochseesegler – Giovanni Soldini, Alberto Riva, Alberto Bona und Ambrogio Beccaria – viele professionelle Seglerinnen und Segler, fast die gesamte Staffel der Frecce Tricolori (an Bord der Solaris 60 'Io sono Friuli Venezia Giulia') und vor allem die große Gemeinschaft der Segelbegeisterten. 1757 Boote gingen an den Start, über tausend erreichten das Ziel (Zeitlimit 17:30 Uhr, Ergebnisse werden aktualisiert). Bemerkenswert war die Teilnahme von Wendy Schmidt, die mit der Ketsch 'Elfje' antrat. Mit ihren 52 Metern ist sie das größte Boot, das je die Ziellinie der Barcolana überquert hat, und tat dies mit zwei Frauen an den beiden Steuerrädern auf Platz 36, was erneut die Rolle der Frauen in der Barcolana unterstreicht. Die Trophäe 'Generali Women in Sailing', die an die erste Skipperin einer gemischten Crew vergeben wird, ging an Giulia Leghissa, Skipperin von 'Anywave jr', die die Regatta auf Platz 113 beendete.
„Eine der technisch anspruchsvollsten und zugleich schönsten Barcolanas in der Geschichte“, kommentierte Mitja Gialuz, Präsident des Segelvereins Barcola und Grignano. Gialuz, der bis zum Zeitlimit noch auf dem Wasser war, um die letzten Teilnehmenden zu begrüßen und ihnen für ihre Beteiligung am Fest zu danken, indem er regionale Spezialitäten auf die Boote warf, fuhr fort: „Der Südwestwind ist hier selten und hat alle positiven Energien dieser Ausgabe ins Ziel getragen. An Land herrschte Begeisterung und auf See große Freude. Wir danken allen Segelbegeisterten dafür, dass sie Hauptakteure waren und eine weltweit einzigartige Regatta und zehn Eventtage mitgestaltet haben. Wir sind dankbar für die Anwesenheit so vieler Spitzensportlerinnen und -sportler und für die Unterstützung von Sponsoren und Institutionen. Es ist ein Privileg, am Steuer dieses Events stehen zu dürfen.“
Der Vorstandsvorsitzende von Generali, Andrea Sironi, erklärte: „Jahr für Jahr zaubert die Barcolana ein spektakuläres Ereignis in den Golf von Triest. Durch das verbindende Element des Segelns werden Wettbewerb, Teilnahme und Vergnügen vereint und der Teamgeist gefördert. Deshalb spielt die Sensibilisierung für den Wert gemischter Teams eine wichtige Rolle. Mit dem Projekt 'Women in Sailing by Generali und Barcolana' setzen wir uns dafür ein, diesen Gedanken weiterzuentwickeln. Wir freuen uns, heute die Trophäe 'Generali Women in Sailing 2024' an Giulia Leghissa zu verleihen, die ein Team junger Segeltalente anführt. Ihr wird ein Coaching-Programm angeboten, damit sich der Wert dieser Auszeichnung in allen Lebensbereichen widerspiegelt.“
Der Präsident der Region Friaul-Julisch Venetien, Massimiliano Fedriga, erklärte: „Einmal mehr hat die Barcolana alle Erwartungen übertroffen, mit einer außergewöhnlichen Beteiligung der Öffentlichkeit, die von Ausgabe zu Ausgabe überrascht. Die Barcolana verzaubert jedes Mal aufs Neue und lockt Besucher aus allen Ecken der Welt an, die Teil dieses einzigartigen Events sein wollen. Dies ist zwar auch ein Segelfest, aber vor allem ist es das Fest einer Stadt und einer Gemeinschaft, der es gelingt, unsere Region international zu präsentieren. Als Regionalverwaltung möchten wir weiterhin an der Entwicklung dieses weltweit einzigartigen Events mitwirken“.
DER RENNVERLAUF - Die Favoritin Arca SGR entscheidet sich für einen Start in der Mitte der Startlinie auf der Barcola-Seite, wo die 'einheimischen' Segelteams aus Triest immer nach den letzten Böen des morgendlichen Ostwinds suchen. Einen exzellenten Start legt Mitja Kosmina auf Prosecco Doc Shockwave 3 hin, der die Linie mit perfektem Timing passierte, vor 'Arca', die sich erst einiger kleinerer Boote entledigen muss, bevor sie freien Wind bekommt und in Position gehen kann. Der Start erfolgt am Wind, und von Miramare aus zeigen sich sofort Woodpecker Cube - Generali mit einer kämpferischen Jana Germani am Steuer und Fiamme Gialle Nice mit Paolo Cian als schnell. Direkt dahinter ein erstaunliches 33-Fuß-Boot, die Schweizer 'MSC', ein extrem leichter Prototyp, der sich mit den Giganten messen kann. Während die Favoriten auf die erste Boje zusteuern - bei einem Wind von kaum drei Knoten - befinden sich die kleineren und feierfreudigen Boote noch im hinteren Feld. Sie räumen die Startlinie erst 40 Minuten nach dem Startschuss, mit einem fröhlichen Kreuzkurs auf der Suche nach Wind.
An der Spitze der Flotte verteidigen Furio und Marta Benussi, Vater und Tochter, ihre Position gegen Mitja Kosmina und erreichen als Erste die Boje um 11:05:45 Uhr. Der Wind dreht weiter, Blister und Staysails werden gesetzt für eine lange Raumschots-Strecke in Richtung Schloss Miramare, auf der sich die Positionen festigen.
An der ersten Boje mischt sich die Rangliste aus großen und kleinen Booten: Arca SGR führt, gefolgt von Prosecco Doc Shockwave 3 und Woodpecker Cube - Generali, die ihre Positionen bis zur zweiten Boje halten werden. Jana Germani am Steuer der von Generali ausgerüsteten Swan 90 zeigt unglaublichen Kampfgeist, um das Boot zur Höchstleistung zu bringen und es in den vorderen Positionen zu halten.
Die Strecke zur Boje 3 ermöglicht einige Überholmanöver und festigt den ersten Platz von Arca SGR. Hier wird das Spektakel einzigartig: Die Ersten kreuzen sich mit den Letzten, diejenigen, die zur ersten Boje aufsteigen und jene, die nach Miramare absteigen, ziehen nebeneinander her - ein großes Fest, das die einzigartige Essenz der Barcolana verkörpert.
Die Position an Boje 3 ist entscheidend für das Rennen: Die letzte Strecke ist eine Kreuz mit vielen Herausforderungen, einschließlich Schiffen entlang der Route, die als Hindernisse fungieren. Der lange Schlag zum Ziel beginnt, gut sichtbar vom Land entlang der Küste von Triest. Boje 4 wird schnell erreicht, nach bereits eineinhalb Stunden Segelzeit. Arca SGR steuert direkt auf die Piazza Unità zu und gewinnt in 1 Stunde, 28 Minuten und 14 Sekunden. Prosecco Doc Shockwave 3 folgt zwei Minuten später auf dem zweiten Platz. Der dritte Platz geht an Fiamme Gialle Nice, wobei Paolo Cian mit einem seiner Zauberkunststücke aufs Podium steigt - er bringt seine Nice zu Höchstleistungen und entscheidet das Duell mit Woodpecker Cube - Generali für sich. Letztere erreicht dennoch eine heroische Platzierung, da Jana Germani die Swan 90 zum Fliegen bringt und auf dem vierten Platz landet. Triest blickt auf seinen Golf und feiert alle Teilnehmenden der Barcolana: Die von Zuschauenden überfüllten Rive bejubeln alle Segelbegeisterten, das Fest wird bis zum Abend andauern.
STATEMENTS DER PROTAGONISTEN
GIULIA LEGHISSA, GEWINNERIN DER TROPHÄE 'WOMEN IN SAILING BY GENERALI UND BARCOLANA' (ANYWAVE JR)
„Ich freue mich riesig, dass wir als Team diese Trophäe gewonnen haben. Für mich steht fest: Gemischte Teams und gute Ausbildung sind der Schlüssel zum Erfolg. Beim Segeln geht's eben nicht nur um Muskelkraft. Mindestens genauso wichtig sind kluges Taktieren, Geduld und technisches Können. Unsere Crew – sechs Frauen und drei Männer stark – hat genau das unter Beweis gestellt.“
FURIO BENUSSI (ARCA SGR)
„Der Sieg bei dieser Regatta hat immer einen besonderen Geschmack, an den man sich nie gewöhnt. Dies ist ein wirklich einzigartiger Wettbewerb, der uns Teilnehmende und die Menschen an Land immer wieder aufs Neue begeistert. Dieser Sieg steht für die Reife meines Teams, das in den letzten zwei Saisons enorm gewachsen ist, und für ein Boot, das wir im Laufe der Zeit bis zum heutigen Spitzenniveau verbessert haben. Ich bin stolz auf die großartige Arbeit, die jedes einzelne Teammitglied heute und während der gesamten Saison geleistet hat. Mit Blick auf die Zukunft werden wir nächstes Jahr sicherlich wieder als Titelverteidiger hier sein. Allerdings beabsichtigen wir, die Türen für jüngere Talente weit zu öffnen, um eine Erneuerung einzuleiten, die weit in die Zukunft blickt. Daher werde ich das Steuer an diejenigen übergeben, die die Zukunft des Teams verkörpern.“
MARTA BENUSSI (ARCA SGR)
„Was für ein wunderbarer Tag voller Emotionen! Ich schätze mich sehr glücklich, mit meinem Vater auf einem so beeindruckenden Boot segeln zu dürfen. Dabei lerne ich unglaublich viel – von der Crew-Führung bis hin zur Arbeit der Taktiker und Strategen. Klar, ich konnte nicht durchgehend am Steuer stehen. Für diese Verantwortung fehlt mir einfach noch die Erfahrung. Trotzdem glaube ich, dass ich meinen Beitrag geleistet habe.“